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Historie und Entwicklung Bremer Umweltinstitut

Das heutige Bremer Umweltinstitut hat seinen Ursprung in einer ab 1976 aktiven Forschungsgruppe aus Studenten und Hochschullehrern der Universität Bremen im Rahmen des Projektes Weserwasser – genau genommen: Weserwasser als Trinkwasser in den verschiedenen Stadtteilen Bremens.

Mitglieder dieser engagierten Gruppe unter der Leitung von Professor Thiemann wiesen dem damaligen Gesundheitssenator nach, dass das zu Trinkwasserzwecken verwendete, aufbereitete Weserwasser gesundheitsschädliche Chlorverbindungen enthält.

Bremen bezog sein Trinkwasser damals noch direkt aus dem Fluss und musste es wegen der vielen giftigen Beigaben – vor allem aus dem Kalibergbau der DDR – heftig chloren.
Der gewählte Ansatz der Naturwissenschaftler, nicht nur Messungen durchzuführen, sondern auch die Folge der Befunde öffentlich zu diskutieren, waren mit verantwortlich dafür, dass die Ergebnisse der Gruppe hohe Wellen schlugen. Besorgte Bürger und interessierte Medien richteten sich mit drängenden Fragen an die Studenten, deren Absicht es unter anderem auch war, Wissenschaft aus dem „Elfenbeinturm der Forschung“ öffentlich und für jedermann zugänglich zu machen.


Die Forschergruppe stieß damals auf wenig Gegenliebe bei den Wasserwerken, als sie die Gefahren aus dem Trinkwasser veröffentlichte. Nach einem heftig ausgetragenen Streit stellte Bremen seine Trinkwasserversorgung Anfang der 80er Jahre dann auf ungechlortes Grundwasser um.
Dieser Erfolg beflügelte die Studenten, weiter auf dem Gebiet der Analyse und Bewertung von Schadstoffen zu arbeiten und zu forschen und es wurde Zeit, sich von der Universität abzukoppeln, um auf eigenen Füßen zu stehen.

So wurde 1981 zunächst eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GBR) gegründet. Das Analysenspektrum wurde erweitert und Verbraucherbroschüren im Eigenverlag veröffentlicht, wie z.B.: 

  • Wie viel Nitrat/Nitrit verträgt der Mensch?
  • Schwermetalle: Endlager Mensch
  • Blei im Trinkwasser
  • Gift im Holz
  • Mykotoxine in Lebensmitteln

aber auch politisch relevante Studien zur Trinkwasserproblematik sowie auch zum Thema Müllverbrennung (Die Emission von Schadstoffen durch die Müllverbrennungsanlage in Bremen und ihre Ursachen).


Aus der GbR wurde 1983 der „Bremer Umweltinstitut e.V.“, ein verbrauchernaher gemeinnütziger Verein, dem Umweltschutz und der Umweltforschung verpflichtet.

Ab 1984 residierte das Bremer Umweltinstitut in einer ehemaligen Geburtsklinik in der Wielandstraße 25 im sog. Bremer „Viertel“.

Standort Wielandstraße 1984 bis 2004
Standort Wielandstraße: 1984 bis 2004.

Die Mitgliedschaft im Bremer Umwelt Forum – ein vom Bremer Senat geförderter Zusammenschluss Bremer NGO‘s - ermöglichte es dem Verein, die im Labor erzeugten Forschungsergebnisse einer breiteren Öffentlichkeit durch weitere Broschüren und Infoveranstaltungen zugänglich zu machen.

Durch die Kontakte mit Weggefährten aus der Gründerzeit entstand eine Vernetzung mit anderen alternativen Laboratorien im Verbund der AGÖF (Arbeitsgemeinschaft ökologischer Forschungsinstitute).
Die Analyse und Bewertung von Innenraumschadstoffen entwickelte sich zu einem Arbeits- und Themenschwerpunkt des Vereins.


Vor allem die Palette der in den 70er Jahren bedenkenlos und massenhaft verwendeten gesundheitsgefährdenden Substanzen wie PCP und Lindan, PCB, Formaldehyd, Asbest und diverse biozide Wirkstoffe sorgten für die ständige Erweiterung des Analystenspektrums und wachsenden Anfragen.
Drohten früher dem jungen Institut von Herstellerseite Zwangsgelder von bis zu 500.000 Mark, falls es seine Forschungsergebnisse zu belasteten Produkten veröffentlichen sollte, so änderten sich die Zeiten allmählich und Kommunen, Landkreise sowie Lebensmittel- und Textilhersteller wünschten als Auftraggeber eine Schadstoff- bzw. Qualitätskontrolle durch das kritische und kompetente Bremer Umweltinstitut.


Um die Gemeinnützigkeit nicht zu verlieren, die bis heute Grundlage unserer kostenlosen Verbraucherberatung und Umweltforschung ist, musste der wirtschaftliche Geschäftsbetrieb zur Bearbeitung von Aufträgen der öffentlichen Hand und der Industrie ausgelagert werden. Dieses erfolgte mittels der 1992 gegründeten Bremer Umweltinstitut GmbH.

2004 bezog der Verein zusammen mit der Bremer Umweltinstitut GmbH größere neue Räume im BITZ in der Fahrenheitstraße, in der Nähe der Universität Bremen, wo die Geschichte des Unternehmens einst begann. Dieser Standort unterstützt zudem die ohnehin vorhandene Bindung an die Bremer Universität.


Standort Fahrenheitstraße: Eröffnungsrede 2004 durch die Geschäftsführung.

Im September 2010 wurde erstmals mit dem Standort in Göttingen eine zweite Niederlassung eröffnet, welche sich seit Mai 2016  im Akazienweg 56a befindet.


alte Niederlassung Göttingen: 2010 bis April 2016.


Die Bremer Umweltinstitut GmbH mit ihren durchschnittlich 25 Mitarbeitern ist heute ein etabliertes akkreditiertes Unternehmen mit dem Schwerpunkt Umweltanalytik, speziell dem der Analyse, Bewertung und Begutachtung von Schadstoffen in Gebäuden, Lebensmitteln, Textilien und Bedarfsgegenständen.

Als eines von drei Laboratorien in Europa verfügen wir über eine Zulassung der ESA, die uns berechtigt, Schadstoffprüfungen im Bereich der internationalen bemannten Raumfahrt durchzuführen. So wurden Teile des Columbusmoduls für die ISS in unserem Prüfkammersystem getestet.
Vom Bremer Weserwasser zum Columbusmodul – ein weiter Weg, den wir gern und mit viel Engagement gegangen sind und zukünftigen Herausforderungen mit großem Interesse entgegensehen.

Wir sind aber auch ein wenig stolz darauf, den Gedanken der Gründermütter- und Väter über den Verein bis in die heutige Zeit weitergetragen zu haben und den besorgten Verbrauchern mit unserer jahrelangen Erfahrung und Kompetenz nach wie vor individuell dienen zu können.